Vegane Sahne: Vier Rezepte und wichtige Tipps

Auf cremige Suppen, eindrucksvoll dekorierte Torten oder einfach nur einen leckeren Eisbecher sollte niemand verzichten. Deshalb gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, vegane Sahne als pflanzliches Produkt zu nutzen.

Unser Ratgeber hilft Dir, die richtige Pflanzensahne für Dein Rezept zu finden.

Überblick: Die wichtigsten Informationen über vegane Sahne

Mittlerweile gibt es die verschiedensten Sahnealternativen. Am gängigsten sind Produkte auf Hafer- oder Sojabasis. Doch auch viele andere Getreidesorten, Nüsse und Hülsenfrüchte kommen bei der Herstellung von Pflanzensahne zum Einsatz

Im Handel erkennst Du die besten veganen Produkte daran, dass sie mit dem grünen Vegan-Label versehen sind. Außerdem trägt ein veganes Produkt meist Namen wie "Cuisine" oder "Creme".

Welche Arten von veganer Sahne gibt es?

Je nach Verwendungszweck werden zwei Arten von Pflanzensahne unterschieden:

  • Sahneersatz zum Kochen benutzt Du als Zutat in Suppen, Soßen oder Currys. Hier liegt der Fokus auf Geschmacksneutralität und einer cremigen Konsistenz. Aufschlagen kannst Du diese Pflanzensahne deshalb nicht.

  • Pflanzliche Schlagsahne kann genau, wie das tierische Produkt aufgeschlagen werden. Sie fungiert als Topping für Eisbecher, Kuchen oder Desserts. Wie das Pendant aus Kuhmilch kannst Du sie auch, als Sprühsahne kaufen.
Arten von veganer Sahne
vegane pflanzliche Sahne

Wie schmeckt Pflanzensahne?

Je nachdem, aus welcher Pflanze sie hergestellt wurden, können Sahnealternativen sehr unterschiedlich schmecken. Welches Produkt sich für Dich eignet, findest Du am besten durch Ausprobieren heraus. 

Um die gängigsten veganen Ersatzprodukte einzuschätzen, kannst Du Dich an unserer Liste orientieren:

  • Hafersahne hat einen getreidigen, leicht süßen Geschmack. Beim Kochen ist sie recht geschmacksneutral.
  • Mandelsahne schmeckt leicht nach Mandeln.
  • Kokossahne schmeckt süß und intensiv nach Kokosnüssen.
  • Sojasahne hat einen starken Eigengeschmack, der einigen Menschen unangenehm oder zumindest gewöhnungsbedürftig erscheint.
  • Dinkelsahne schmeckt getreidig und ein wenig nussig.

Fünf Gründe, auf vegane Sahne umzusteigen

Pflanzensahne ist nicht nur etwas für Veganer:innen. Viele Gründe sprechen dafür, sich anstelle der tierischen Variante für ein veganes Produkt zu entscheiden. Wir stellen Dir die fünf wichtigsten vor.

  • Tierschutz: Um tierische Sahne herzustellen, müssen Kälber von ihren Müttern getrennt werden. Die Kühe leiden häufig unter Schmerzen, Entzündungen und anderen Erkrankungen. Entscheidest Du Dich für Pflanzensahne, entscheidest Du Dich auch für den Tierschutz.
  • Gesundheit: Pflanzensahne ist in den meisten Fällen fettärmer als das tierische Produkt. Zudem enthält sie kein Cholesterin. 
  • Für jeden geeignet: Durch den Wegfall des Cholesterins können auch Diabetiker Pflanzensahne genießen. Das Ersatzprodukt ist außerdem laktosefrei. Für Menschen mit einer Gluten- oder Sojaunverträglichkeit stehen zahlreiche Alternativen aus Nüssen oder Hülsenfrüchten bereit.
  • Kein Überschlagen: Kuhsahne kann gerinnen, wenn sie zu stark geschlagen wird. Sie wird dann körnig und leider zu einem Fall für die Mülltonne. Nutzt Du Pflanzensahne, kann das nicht passieren.
  • Möglichkeit zum Selbermachen: Sahneersatz ist im Handel fast nur in Tetrapaks erhältlich. Diese tragen nicht unbedingt zum Umweltschutz bei. Anders als das Tierprodukt kannst Du einen veganen Sahneersatz jedoch auch selbst herstellen. Dadurch wird Geld gespart und der Verpackungsmüll reduziert.
vegan leben
Vegane Sahne zum Kochen

Vegane Sahne zum Kochen verwenden

Von Pflanzensahne zum Kochen erwarten wir vor allem eine cremige Konsistenz und in vielen Fällen auch eine gewisse Geschmacksneutralität. Im Handel gibt es einige Produkte, die bereits perfekt auf diese Kriterien ausgerichtet sind. 

Sie können genauso genutzt werden wie die tierische Variante. Um Geld und Verpackungsmaterial zu sparen, kannst Du Deine Pflanzensahne zum Kochen jedoch auch selbst herstellen.

Welcher Sahneersatz eignet sich zum Kochen?

Das kommt ein wenig auf das Rezept an. Für Currys und andere asiatische Gerichte empfehlen wir einen Sahneersatz aus Kokosmilch. Dieser schmeckt auch in gewöhnlichen Gemüseeintöpfen hervorragend.  

Möchtest Du hingegen eine Soße kochen, solltest Du lieber auf Alternativen aus Hafer, Soja oder Mandeln zurückgreifen. Diese verändern den Geschmack der Soße nicht so stark wie Kokossahne.

Die beste Möglichkeit für Dich kann sein, indem Du Dir die Zutatenliste Deines Rezepts durchliest. Kommen dort bereits Mandeln, Haferflocken, Kokosraspeln oder bestimmte Nüsse vor, solltest Du auf die entsprechende Pflanzensahne zurückgreifen. Dadurch vermeidest Du die Vermischung zu vieler Aromen und erzielst ein harmonisches Geschmacksergebnis.

Veganer Sahne Ersatz zum Kochen

Rezept 1: Sahneersatz aus Cashewkernen

Wenn Du einen Hochleistungsmixer hast, kannst Du eine Handvoll Cashewkerne (das sind etwa vierzig bis fünfzig Gramm) und 100 ml Wasser darin vermischen. Bereits nach wenigen Sekunden entsteht eine cremige, sahne ähnliche Flüssigkeit, mit der Du Soßen, Suppen und Eintöpfe verfeinern kannst. 

Wenn Du die Cashewkerne schrittweise hinzufügst, kannst Du Dich langsam an die von Dir gewünschte Konsistenz herantasten. Für einen etwas süßeren Geschmack kann auch Zucker oder Ahornsirup hinzugefügt werden. 

Auch mit einem normalen Handrührgerät oder einem Pürierstab lässt sich Pflanzensahne aus Cashews herstellen. Dazu solltest Du sie aber über Nacht in Wasser einlegen. Findest Du nach dem Pürieren noch Stücke in der Creme, kannst Du diese mithilfe eines feinen Siebs, einer Stempelkanne oder eines Nussmilchbeutels herausfiltern.

Tipp: Hast Du einmal wenig Zeit, kannst Du den nussigen Sahneersatz auch herstellen, indem Du Nuss- oder Cashewmus im Verhältnis von 1:2 mit Wasser oder Pflanzenmilch verrührst. Du kannst auch Pflanzenmilch selber machen.

Rezept 2: Sahneersatz aus Haferflocken

Hafer hat von Natur aus einen süßlichen Geschmack, weswegen sich diese Pflanzensahne besonders gut zum Backen eignet. Doch auch beim Kochen stellt sie eine gute Sahne-Alternative für jeden dar, der den nussigen Geschmack der Cashewkerne nicht mag.

Für 200 Milliliter Hafersahne benötigst Du:

  • 50 g Haferflocken,
  • 300 ml kaltes Wasser,
  • einen Teelöffel Pflanzenöl (zum Beispiel Sonnenblumenöl),
  • eine Prise Salz. 

Tipp: Möchtest Du der Hafersahne ein besonderes Aroma verleihen, kannst Du den Geschmack verändern, indem Du auf Walnuss- oder Mandelöl zurückgreifst.

Folge nun einfach diesen fünf Schritten:

  • Verrühre die Haferflocken und die Hälfte des Wassers eine Minute lang auf der höchsten Stufe des Handrührgeräts.
  • Lasse die Mischung zehn Minuten lang quellen.
  • Gib die andere Hälfte des Wassers, das Öl und das Salz hinzu. Verrühre die Masse erneut für dreißig Sekunden auf der höchsten Stufe des Rührgeräts.
  • Lasse die Masse weitere fünf bis zehn Minuten quellen.
  • Streiche die Hafersahne durch ein feines Sieb.

Leidest Du unter einer Glutenunverträglichkeit oder magst schlicht keinen Hafer, kannst Du dieses Rezept abwandeln. Es funktioniert beispielsweise auch mit Sojabohnen, geschälten Mandeln oder Kokosmilch. Vielleicht möchtest Du auch alle Rezepte ausprobieren, um herauszufinden, welcher Sahneersatz Dir am besten schmeckt.

Vegane Sahne: mit diesen Alternativen gelingt es dir
Vegane Sahne auf Schneebesen

Sahneersatz aus Sojabohnen

Für Sojasahne benötigst Du:

  • 50 g Sojabohnen,
  • 300 ml Wasser,
  • einen Teelöffel Pflanzenöl (zum Beispiel Sonnenblumenöl),
  • eine Prise Salz.

Du kannst den Zubereitungsschritten der Hafersahne einfach mit den abgewandelten Zutaten folgen. Die Sojabohnen bringen allerdings den Vorteil mit sich, dass Du die Creme am Ende nicht durch ein Sieb passieren musst.

Sahneersatz aus Mandeln

Für diesen Sahneersatz benötigst Du:

  • 60 g geschälte Mandeln,
  • 300 ml Wasser,
  • einen Teelöffel Pflanzenöl (zum Beispiel Sonnenblumenöl),
  • eine Prise Salz.

Du kannst die Mandelsahne genauso zubereiten, wie die Hafersahne. Ob Du sie am Ende sieben möchtest, kannst Du selbst entscheiden. Manche Menschen mögen die sämige Konsistenz der unpassierten Mandelsahne, andere können sich nicht damit anfreunden.

Sahneersatz aus Kokosmilch

Trenne zunächst den cremigen und den wässrigen Teil der Kokosmilch voneinander. Nun verrührst Du die feste Creme mit der Hälfte des Wassers. Das Ergebnis eignet sich perfekt zum Einrühren in Soßen, Suppen oder Currys. 

Findest Du keinen Verwendungszweck für das übrige Kokoswasser, kannst Du dieses übrigens einfach trinken. Es enthält viele Mineralstoffe und kann sogar den Blutdruck senken.

Vegane Sahnetorte

Wie lange hält sich vegane Sahne?

Den Sahneersatz kannst Du im Kühlschrank drei bis vier Tage lagern. Dafür solltest Du ihn in einem luftdicht verschlossenen Behältnis aufbewahren. Wenn Du Pflanzensahne auf Vorrat herstellen möchtest, empfehlen wir, sie portionsweise einzufrieren. Kündigt sich jetzt Besuch an, kannst Du einfach die benötigte Portion auftauen.

Vegane Schlagsahne zum Backen und Garnieren

Ob Kuchen, Erdbeeren oder heiße Schokolade - viele Dinge sind mit einem Sahnehäubchen tausendmal leckerer. Als Veganer:in musst Du darauf nicht verzichten. Es ist jedoch wichtig, dass Du Dich ein wenig auskennst: Nicht jeder Sahneersatz lässt sich gleichermaßen aufschlagen. Das liegt an den ungesättigten Fettsäuren, die zwar gesünder sind, aber dafür weniger stabil.

Gibt es vegane Sprühsahne?

Wer sich das lange Aufschlagen sparen möchte, greift gern auf Sprühsahne zurück. Die darf auch vegan sein: Die pflanzliche Alternative steht dem tierischen Original in nichts nach. Schwierig wird es nur, wenn Du Wert auf ein möglichst natürliches Produkt legst. 

Denn pflanzliche Sprühsahne enthält häufig viele Zusatzstoffe, ohne die sie nicht stabil bliebe. In diesem Falle kannst Du einfach eines unserer Rezepte ausprobieren.

Rezept 1: Schlagsahne aus Kokosmilch

Für unser einfachstes Schlagsahnerezept benötigst Du nur eine Dose Kokosmilch und einen Handmixer. Folge einfach diesen vier Schritten:

  1. Stelle die Dose Kokosmilch über Nacht in den Kühlschrank. Das ist bedeutungsvoll, damit sie hart wird. Weiche Kokosmilch kann nicht aufgeschlagen werden.
  1. Nimm am nächsten Tag den harten Teil der Kokosmilch, der sich oben in der Dose befindet, vorsichtig mit einem Löffel ab. Achte darauf, die Dose nicht zu schütteln. Den wässrigen Teil der Kokosmilch benötigst Du nicht, Du kannst ihn zum Beispiel in einem Curry weiterverarbeiten.
  1. Schlage den harten Teil der Kokosmilch mit Deinem Mixer schaumig.
  1. Wenn Du möchtest, kannst Du die Kokosmilch etwas süßen, beispielsweise mit Puderzucker, Ahornsirup oder Agavendicksaft. Danach schlägst Du die schaumige Masse kurz weiter, bis sie eine sahnige Konsistenz hat.

Rezept 2: Schlagsahne aus Mandelcreme

Wenn Du keinen Zugriff auf Kokosmilch hast, kannst Du auch eine spezielle pflanzliche Schlagcreme kaufen. Diese kann beispielsweise aus Mandeln bestehen. Wir empfehlen Dir, die Schlagcreme vor dem Aufschlagen mehrere Stunden in den Kühlschrank zu stellen. Dadurch gehst Du sicher, dass sie sich ordentlich aufschlagen lässt. 

Vegane Sahne aufzuschlagen, dauert deutlich länger als bei einem tierischen Produkt. Wundere Dich daher nicht, wenn sie nach zwei oder drei Minuten noch nicht steif ist. Für mehr Festigkeit kannst Du auf pflanzliche Sahnesteif-Produkte zurückgreifen. Sie werden meist auf Basis pflanzlicher Rohstoffe wie Agar-Agar oder Pektin hergestellt.

Vegane Baiser Torte mit veganer Sahne