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Eine Lederjacke, ein Wollpullover, eine Daunenjacke - bei diesen Kleidungsstücken ist klar, dass Tier drin steckt. Aber was ist mit der Regenjacke und dem hübschen seidenen Halstuch?
Bei Kleidung aus tierischem Material denken wir erst einmal an das Offensichtliche. Jedoch kann es sein, dass Dein Kleiderschrank mehr Tier enthält, als Du denkst. Möchtest Du wissen, welche Materialien tierischer Herkunft sich in Textilien verstecken können? Dann bist Du hier richtig.
Die Liste tierischer Materialien in Kleidung und Textilien ist lang. An Leder, Daunen, Pelz, Wolle und Knöpfe aus Knochen, Perlmutt oder Muscheln reihen sich auch Seide und einige Leime, die beispielsweise in Sneakern stecken.
Mittlerweile gibt es viele kreative Alternativen zu den tierischen Produkten. Schon mal von Ananasleder gehört? Oder von Kapok, der Pflanzendaune? Falls nicht, ist der nächste Abschnitt bestimmt spannend für Dich. Hier stellen wir einige pflanzliche Alternativen und synthetische innovationen vor.
Veganes Leder kann beispielsweise aus Kork, Ananas, Pilzen oder Äpfeln bestehen – und bringt die praktischen Eigenschaften von tierischem Leder, wie Robustheit, Reißfestigkeit oder wasserabweisende Eigenschaften mit. Eine weitere Alternative ist eine Art Leder aus Papier namens Vegatex oder SnapPap.
Im Winter müssen vegan lebende Menschen auch ohne Daunenjacke nicht frieren. Jacken lassen sich beispielsweise prima mit Stoffen aus Maisfasern füttern. Diese weisen eine hohe Bauschkraft auf und isolieren sehr gut gegen Kälte. Waschbar und sogar trocknergeeignet sind die Kleidungsstücke mit dieser Fütterung ebenfalls. Aber auch Kapok, eine Hohlfaser aus den Schoten des Kapokbaumes, schützt optimal gegen bittere Kälte.
Dein kuscheligster Pullover kann statt aus Schafswolle auch aus Baumwolle oder Hanffasern bestehen. Was an dieser Stelle ebenfalls eingesetzt wird, sind Zellulosefasern aus Holz, Kokosfasern oder SeaCell – ein Garn, das aus getrockneten Algen und Zellulose besteht.
Und für schicken, seidigen Glanz kannst Du einfach auf vegane Seide zurückgreifen. Diese besteht zum Beispiel aus Agaven- oder Sojafasern.
Spannend, oder?
Tatsächlich musst Du bei einem tierfreien Shopping-Rush nicht unbedingt tiefer in die Tasche greifen, als Du es sonst würdest. Viele Kleidungsstücke, die wir täglich tragen, auch ohne darauf zu achten, sind vegan. Beispielsweise T-Shirts aus Baumwolle, Jeans, wenn diese kein Lederlabel am Bund haben, oder Sportshorts aus Polyester und Elastan. Kleidung oder Accessoires aus speziellen Materialien können unter Umständen teurer als ihr tierisches Pendant sein, da sie häufig auch von nachhaltigen Labels produziert werden. Es gibt aber viele preiswerte Optionen. Hier lohnt es sich beispielsweise auch, verschiedene (vegane) Onlineshops oder Second Hand Läden auszuchecken.
Generell gilt: Kleine Schritte sind groß.
Natürlich solltest Du nicht all Deine nicht-vegane Kleidung auf einmal loswerden, wenn Du Dich dazu entschieden hast, mehr auf vegane Kleidung zu achten. Würdest Du alles wegwerfen, wäre es unnachhaltiger, als sie zu behalten und zu tragen, bis sie nicht mehr gut ist.
Behalte unsere Tipps bei Deinem nächsten Einkauf im Hinterkopf und achte einfach dann auf das Material. Auch so tust Du den Tieren bereits einen riesigen Gefallen. 🐑
Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen. Die Raupen verpuppen sich, indem sie die in ihren Mäulern produzierte Seide um sich herum winden, wobei ein langer Seidenfaden entsteht. Bevor sie jedoch schlüpfen können, werden sie durch heißes Wasser getötet. Damit wird verhindert, dass sie durch das Schlüpfen ihre Kokons beschädigen. Anschließend werden die Fäden von Hand oder maschinell aufgerollt und weiterverarbeitet.
Eine Statistik von PETA zeigt: Für die Herstellung von Seide sterben jährlich circa 1,6 Billionen Raupen – dabei macht Seide nur 0,2 Prozent aller Textilfasern aus. Aus dieser Zahl ausgeschlossen sind aber all die Tiere, die aufgrund von Krankheiten durch die Zuchtbedingungen und Ähnlichem gar nicht erst verarbeitet werden und bereits davor sterben.
Und was hat das mit der Regenjacke eigentlich auf sich?
Tatsächlich ist Regenkleidung manchmal mit Bienenwachs imprägniert, was dem Kleidungsstück wasserabweisende Eigenschaften verleiht. Die Problematik der Imkerei ist auf den ersten Blick oft nicht direkt ersichtlich. Es handelt sich dabei jedoch um Massentierhaltung mitsamt aller typischen Probleme der Haltungsform.
Die industrielle Bienenzucht und -Haltung wirkt, entgegen der verbreiteten Annahme, nicht dem Bienensterben entgegen. Zusätzlich zur Verstümmelung und regelmäßigen Tötung zur Ablösung der Königin durch produktivere Nachfolger werden auch bei der Ernte von Bienenwachs und Honig sehr viele Bienen zerquetscht und getötet.
Hier eine kleine Übersicht für Dich, bei welchen Läden oder Onlineshops sich ein Besuch lohnt. Am Besten eignen sich für den Anfang Onlinshops, die besonders auf ein veganes Sortiment spezialisiert sind. Bei vielen kannst Du die angebotenen Produkte auch nach dem Kriterium "vegan" filtern.
Schau doch mal vorbei:
Und was ist mit modernen Klassikern wie Dr. Martens Boots, Adidas Samba, Hunter Stiefeln und Birkenstocks? Good News! Auch diese trendigen Schuhe findest Du in veganer Ausführung. Scroll doch mal durch diese Übersicht von Peta.
Wenn Dich jetzt die Lust gepackt hat, vegan zu Shoppen, wünschen wir Dir viel Spaß.
Wie wäre es ansonsten mit einem veganen Snack?
Jenny ist gebürtige Münchnerin und hat Wirtschaftswissenschaften in Passau studiert. Sie interessiert sich sehr für einen nachhaltigen Lifestyle und recherchiert gerne zu jeglichen Themen, um die Welt ein Stückchen mehr zu verstehen.
