Butter ersetzen: Die besten veganen Alternativen

In vielen europäischen Ländern ist Butter ein grundsätzlicher Bestandteil der Esskultur. Wir nutzen sie als Brotaufstrich, als Bratfett und im Kuchenteig.

Ein Verzicht ist daher für viele Menschen keine Option. Wir zeigen Dir, wie Du Butter ersetzen kannst, um einen Beitrag zum Tier- und Umweltschutz zu leisten.

Veganes Ei

Wieso sollte ich Butter ersetzen?

Für die Butterherstellung müssen, wie für jedes Milchprodukt, Kühe und ihre Kälber leiden. Die Kälber dürfen nicht bei ihren Müttern bleiben, da deren Milch für die menschliche Ernährung genutzt wird. 

Die Mutterkühe selbst sind oftmals schon nach wenigen Jahren zu krank, um ausreichend Milch produzieren zu können. Dann werden sie geschlachtet, selbst wenn sie ihre natürliche Lebenserwartung noch lang nicht erreicht haben. Das passiert sogar in Biobetrieben.

Auch die Klimabilanz von Milchprodukten stellt ein Problem dar. Um ein Kilogramm Butter zu produzieren, werden rund achtzehn Liter Milch benötigt. Dafür müssen viele Kühe herhalten, die wiederum hohe Mengen Methan produzieren. Dieses Gas gilt als noch umweltschädlicher als CO₂. Zudem verbraucht die Butterherstellung Massen an Energie und Wasser.

Tierische Milchprodukte bergen Krankheitsrisiken

Die Natur hat Milch für den Menschen vorgesehen - allerdings nur Muttermilch im Säuglingsalter. Dass wir danach noch Milchprodukte zu uns nehmen, ist nicht notwendig. Stattdessen können sie der Gesundheit sogar schaden. Denn es besteht der Verdacht, dass tierische Milchprodukte das Risiko erhöhen, an Prostata- oder Brustkrebs zu erkranken.

Bestimmte Milchprodukte, zu denen auch Butter zählt, enthalten außerdem viel Cholesterin. Dieses kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Pflanzliche Lebensmittel sind frei von Cholesterin und enthalten stattdessen mehrfach ungesättigte Fettsäuren. 

Diese können sich positiv auf die Gesundheit auswirken, indem sie beispielsweise Entzündungen lindern, die Zellteilung unterstützen und Gefäßerkrankungen vorbeugen.

Tierische Milchprodukte bergen Krankheitsrisiken
Butter Ersatz

Butter ersetzen: Drei Möglichkeiten für das Frühstücksbrot

Vorsicht beim Ersetzen durch Margarine

Viele Menschen denken als Erstes an Margarine, wenn sie Butter ersetzen möchten. Doch Vorsicht: Das Produkt ist nicht zwingend vegan. 

Manche Sorten enthalten Milchprodukte wie Molke oder Buttermilch. Auch andere Zutaten können tierischen Ursprungs sein. Omega-3-Fettsäuren werden etwa oftmals aus Fischöl gewonnen. Achte deshalb beim Einkaufen darauf, dass die Margarine das Vegan-Label trägt.

Vegane Margarine besteht überwiegend aus pflanzlichen Fetten, von denen nicht alle umweltfreundlich sind. Lies die Zutatenliste genau und sieh von Produkten ab, die Palmöl enthalten

Denn für den Anbau der Palmen werden große Flächen Regenwald abgeholzt, wodurch Lebensräume für Tiere verloren gehen. Auf der sicheren Seite bist Du mit Bio-Margarine.

Gemüse- und Nussaufstriche als Alternativen zu Butter

Die Amerikaner lieben die Kombination aus Erdnussbutter und Gelee. Vor allem bei süßen Aufstrichen wie Marmelade kannst Du es ihnen nachmachen und Nussmus darunter streichen. Beachte allerdings den intensiven Geschmack, der nicht immer passt. 

Bei herzhaften Brotbelägen und -aufstrichen ist eine dünne Schicht Tomatenmark die bessere Alternative. Der Brotbelag bekommt dadurch ein ganz besonderes Aroma.

Einige Menschen nutzen Avocadopüree, um Kuhmilchbutter zu ersetzen. Die Avocado ist für ihren hohen Fettgehalt bekannt, außerdem enthält sie viele Vitamine und Nährstoffe.

Ihre Klimabilanz ist allerdings nicht gut: Die Anzucht der Tropenfrucht verbraucht große Mengen Wasser, der Transport verursacht hohe CO₂-Emissionen.

Vegane Butter selbst herstellen

Wenn Dir keiner der genannten Aufstriche zusagt, kannst Du selbst einen veganen Butterersatz herstellen. Dafür benötigst Du die folgenden Zutaten:

  • 60 Gramm raffiniertes Kokosöl,
  • 175 Milliliter Rapsöl,
  • 2 Esslöffel Pflanzenmilch,
  • eine Prise Salz.

Wenn Du möchtest, kannst Du zudem eine Prise Kurkuma hinzugeben. Der Butterersatz erhält dadurch die gelbe Farbe, die wir vom Originalprodukt kennen.

Die Herstellung ist einfach:

  • Schmilz das Kokosöl bei schwacher Hitze in einem Topf.
  • Vermische das flüssige Kokosöl in einer Schüssel mit den anderen Zutaten.
  • Stelle die Masse für einige Stunden in den Kühlschrank, damit sie abkühlen kann.
  • Rühre den abgekühlten Butterersatz noch einmal kräftig durch.

Deine selbst gemachte Butteralternative bewahrst Du am besten im Kühlschrank auf. Hier hält sie sich etwa eine Woche.

Butter im Kuchen ersetzen

Butter ersetzen beim Backen und Braten

Hochwertige Pflanzenöle wie beispielsweise Olivenöl eignen sich beim Braten, um Butter zu ersetzen. Mittlerweile ist auch Kokosfett eine beliebte Alternative.

Das liegt vor allem an seiner hohen Hitzebeständigkeit: Der Rauchpunkt liegt bei 200 Grad, weshalb Du Kokosfett sogar zum Frittieren nutzen kannst. 

Das Produkt ist außerdem geschmacksneutral und weist eine lange Haltbarkeit auf. Achte beim Einkaufen darauf, dass Du kalt gepresstes Kokosfett wählst, denn durch die Kaltpressung bleiben alle Nährstoffe enthalten.

In Backrezepten ist Butter für eine weiche, saftige Konsistenz verantwortlich. Würdest Du sie vollständig weglassen, wäre das Resultat ein trockener, harter Kuchen. Um Butter im Kuchen zu ersetzen, eignet sich grundsätzlich jedes andere Fett. 

Du kannst das Originalprodukt beispielsweise durch Pflanzenöl oder Margarine ersetzen, aber auch ein Mus aus Obst oder Nüssen ist möglich.

Wichtig: Manchmal dauert es eine Weile, bis Du die richtige Butteralternative für Dein Rezept gefunden hast. Lass Dich deshalb nicht unterkriegen, wenn der erste Versuch nicht Deinem Geschmack entspricht. 

Fühlt sich der Teig sandig an, hilft es, etwas Stärke unterzumischen. Kommt Dir der Kuchen zu hart vor, benötigst Du beim nächsten Mal mehr Fett. Mit etwas Geduld und Experimentierfreude entsteht bald Dein bester veganer Kuchen.

Hier erfährst Du 6 gute Butteralternativen zum Backen:

Margarine

Margarine ist die klassische Alternative zu Butter und kann im Verhältnis 1:1 verwendet werden. Der Geschmack ist milder, in den meisten Rezepten sollte dies aber nicht stören. Achte beim Einkaufen darauf, dass die Margarine kein Palmöl enthält und laut Verpackung zum Backen geeignet ist. 

Übrigens: Genau wie Öl oder Kokosfett kannst Du Margarine auch zum Einschmieren der Kuchenform oder des Backbleches nutzen. Dadurch sparst Du Backpapier.

Flüssige Margarine eignet sich gut für Rührteig. Auch im Hefeteig passt die Zutat perfekt. Zwar kommen diese auch ohne Fett aus, etwas Margarine oder Pflanzenöl sorgt jedoch für eine geschmeidige Konsistenz.

Margarine als klassischer Butterersatz

Pflanzenöl

Öl ist die perfekte Butteralternative für Rührteig. In Rührkuchen oder Muffinrezepten ist die Zutat ohnehin enthalten. Nutze am besten ein geschmacksneutrales Produkt, wie beispielsweise Sonnenblumen- oder Rapsöl. 

Das Öl sorgt dafür, dass Dein Teig saftig und luftig wird. Der Fettanteil ist hier jedoch deutlich höher als bei Butter. Sind im Rezept 100 Gramm angegeben, reicht es daher aus, wenn Du 75 bis 80 Milliliter Öl nutzt.

Nussmus

Nussmuse eignen sich vor allem als Butteralternative für Keks- und andere Mürbeteige. Um Butter im Kuchen zu ersetzen, kannst Du beispielsweise Mandel-, Cashew- oder Haselnussmus im Verhältnis von 50/50 mit Pflanzenöl vermischen. Die entstandene Masse kann Butter 1:1 ersetzen, Du benötigst jedoch etwas mehr Backpulver als gewöhnlich.

Selbstverständlich kannst Du nicht nur Fett durch Nussmus ersetzen, sondern auch Nüsse. Dadurch schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe. Das vegane Ersatzprodukt sorgt außerdem dafür, dass das Gebäck saftiger wird und in manchen Fällen sogar länger hält. Der einzige Kontrapunkt: Der intensive Geschmack passt nicht in jeden Teig.

Kokosfett und Kokosöl

Der wichtigste Unterschied zwischen Kokosfett und Kokosöl liegt im Geschmack. Kokosöl hat eine spürbare eigene Note, Kokosfett hingegen schmeckt eher neutral. Deshalb solltest Du das Öl nur dann nutzen, wenn eine leichte Kokosnote zu Deinem Gebäck passt. In allen anderen Fällen greife lieber auf Kokosfett zurück.

Wichtig: Da beide Produkte deutlich ergiebiger sind als Butter, kannst Du sie nicht 1:1 ersetzen. Nutze etwa 75 Prozent der Menge, die im Rezept angegeben wurde.

Butter durch Joghurt ersetzen

Obstpüree

Apfelmus ist ein beliebter Butterersatz, jedoch deutlich flüssiger als das Original. Damit der Teig seine gewohnte Konsistenz beibehält, solltest Du nur die Hälfte der angegebenen Menge Fett nutzen. Zudem kannst Du zwei Teelöffel Pflanzenöl zum Apfelmus hinzufügen. Möglicherweise musst Du den Kuchen auch etwas länger backen.

Sind keine Äpfel im Haus, kann eine pürierte Banane 100 Gramm Butter ersetzen. Besonders gut eignet sich diese Alternative für Keksteige und Brownies

Da Bananen Fructose enthalten, kannst Du zudem den Zuckeranteil des Teiges etwas reduzieren. Bedenke allerdings, dass Du die Frucht ziemlich stark aus dem Gebäck herausschmecken wirst. Gefällt Dir das nicht, solltest Du doch lieber zum Apfelmus greifen.

Veganer Joghurt oder Quark

Auch veganer Quark oder eine Joghurtalternative eignen sich, um Kuhmilchbutter zu ersetzen. Pluspunkt: Sie lockern den Teig wunderbar auf. 100 Gramm Butter kannst Du 1:1 durch 100 Gramm Joghurt beziehungsweise Quark vermischen. Joghurt sollte allerdings mit einem Esslöffel Grieß, Speisestärke oder Backpulver vermengt werden, um ihn anzudicken.

Wichtig: Manche Rezepte benötigen feste Fette. Dafür eignen sich Joghurt und Quark leider nicht. Um Butter zu ersetzen, passen Joghurt oder Quark aber gut in einen Rührteig, beispielsweise für Muffins. Hier stört es nicht, dass der Joghurt recht flüssig ist. Möglicherweise musst Du andere Flüssigkeiten im Teig dennoch etwas reduzieren.