Rotes Gesicht nach Essen: Ursachen für Rötungen im Gesicht

Gemütliches Beisammensitzen, Freunde, leckere Speisen – und dann das: Plötzlich stellst Du fest, dass Du nach dem Essen ein rotes Gesicht hast. Es ist verständlich, dass da der Schock erst einmal tief sitzt. Den meisten Menschen ist die rötliche Farbe vor allem vor anderen Personen sehr unangenehm.

Sicher kennst Du entsprechende Situationen aus dem Alltag. Es herrscht Aufregung, weil man vor vielen Leuten sprechen muss und schon spürt man die Röte in sich nach oben steigen. Durch die Scham, dass nun jeder sieht, wie angespannt Du bist, wird es erst noch schlimmer. Deshalb ist es ratsam, erst einmal ruhig zu bleiben und zu überlegen, woher die Rötung stammt.

Je nachdem, wie stark sie ist und wie schnell sie wieder verschwindet, können sich dahinter verschiedene Gründe verbergen. Die gerötete Haut kann beispielsweise durch eine emotionale Reaktion, starkes Schwitzen oder Alkohol hervorgerufen werden. Ebenso ist es möglich, dass sich dahinter die Unverträglichkeit eines Nahrungsmittels verbirgt. Ein Beispiel dafür ist die Histaminintoleranz.

Mehr über die möglichen Ursachen der Rötung erfährst Du im nächsten Abschnitt dieses Artikels. Anschließend erklären wir, was es mit einer Histaminintoleranz auf sich hat und welche weiteren möglichen Symptome dabei auftreten können. Möglicherweise hast Du einige hiervon schon selbst bemerkt. Danach verraten wir, was Du gegen die Nahrungsmittelunverträglichkeit tun solltest.

Rotes Gesicht nach Essen: Mögliche Ursachen

Stellst Du im Anschluss an das Speisen fest, dass Deine Haut gerötet ist, kann das verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel ist es bekannt, dass scharfe Gerichte für Rötungen sorgen können.

Das gilt vor allem für Personen, die unter Rosacea leiden. Rosacea ist eine Hauterkrankung, die hauptsächlich das Gesicht betrifft. Sie äußert sich typischerweise durch anhaltende Rötungen – besonders auf den Wangen, der Nase, dem Kinn und der Stirn. Es können sich auch Pusteln bilden.

Bist Du von dieser Krankheit nicht betroffen, kann es sein, dass Du an einer Nahrungsmittelintoleranz leidest. Hiervon gibt es etliche. Sicher hast Du auch schon mal etwas von einer Unverträglichkeit gegen Gluten, Lactose, Fructose oder anderen Stoffen gehört. Ein gerötete Gesichtspartie deutet auf eine Histaminintoleranz hin.

Um diesem Verdacht weiter auf den Grund zu gehen, solltest Du Dein Ernährungsverhalten und mögliche Symptome genau unter die Lupe nehmen. Wichtig ist jedoch, dass Du gemeinsam mit einem Arzt auch weitere mögliche Ursachen eruierst. Schließlich kann auch etwas anderes hinter der Rötung stecken. Achte daher auch auf weitere Beschwerden.

Sollten zu den geröteten Stellen schwerwiegende Symptome wie Atemnot oder ein Kreislaufzusammenbruch dazukommen, solltest Du umgehend den Notarzt rufen. Dies können Anzeichen für eine Nahrungsmittelallergie sein, die weitaus schwerwiegendere Folgen haben kann als eine Intoleranz. 

Was ist eine Histaminintoleranz?

Ganz allgemein gesagt handelt es sich bei einer Histaminintoleranz um eine Lebensmittelunverträglichkeit. Das bedeutet, dass Dein Körper bestimmte Stoffe nicht so verwerten kann, wie er es eigentlich tun sollte. Bei der Histaminintoleranz im Speziellen handelt es sich folglich um eine Störung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Histamin abzubauen und zu verarbeiten. 

Histamin ist eine chemische Verbindung, die natürlich im Körper vorkommt und an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt ist. Es spielt beispielsweise bei der Regulation des Immunsystems sowie der Verdauung und der Regulierung von Magensäure eine Rolle. Normalerweise wird Histamin durch ein Enzym namens Diaminooxidase (DAO) abgebaut, das im Darm produziert wird.

Wenn jedoch Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt ist und Du trotz Intoleranz ein histaminreiches Nahrungsmittel konsumierst, führt das zu einer Ansammlung von Histamin im Körper. Dies wiederum kann verschiedene körperliche Beschwerden zur Folge haben.

Die genauen Ursachen für Histaminintoleranz sind nicht immer klar. Es gibt jedoch Faktoren, die sie begünstigen können. Ein Mangel des Enzyms Diaminooxidase ist der wohl häufigste Grund für die Unverträglichkeit. Dies kann auf genetische Faktoren, Erkrankungen des Verdauungstrakts oder Medikamente zurückzuführen sein, die die DAO-Aktivität hemmen. Darüber hinaus haben möglicherweise Menschen mit Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich ein erhöhtes Risiko für eine Histaminintoleranz.


Hast Du den Verdacht, von einer Unverträglichkeit betroffen zu sein, solltest Du dies bei einem Arzt ansprechen. Auf keinen Fall solltest Du die Symptome ignorieren, da sie sich ohne Nahrungsumstellung weiter verschlimmern können. Ein Arzt führt mit Dir eine sorgfältige Anamnese durch, bei dem Du ihm alle Deine Beschwerden mitteilst.

Anschließend kann er Dich auffordern, ein Ernährungstagebuch zu führen. Darin hältst Du für mehrere Wochen genau fest, was Du verzehrst. Treten dann Symptome auf, notierst Du diese ebenfalls. Diese Dokumentation ist zwar mühsam, hilft aber bei der Diagnose. Schließlich könnte es sich auch um eine andere Intoleranz wie eine Allergie gegen Konservierungsstoffe handeln. 

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Mögliche Symptome bei einer Histaminintoleranz

Die Histaminintoleranz kann eine breite Palette von unangenehmen Symptomen verursachen, die sich allerdings von Person zu Person in ihrer Ausprägung unterscheiden. Die Beschwerden treten in der Regel nicht direkt, sondern erst einige Zeit nach dem Verzehr histaminreicher Lebensmittel auf. 


Zu den häufigsten Symptomen einer Histaminintoleranz gehören:

  • Magen-Darm-Symptome: Bei einer Intoleranz fühlst Du Dich, als hast Du etwas Schlechtes gegessen. Du bekommst beispielsweise Bauchschmerzen oder hast mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen. Ebenso können Durchfall oder Verstopfung auftreten. 
  • Migräne: Der Verzehr von Histamin kann Migräne auslösen. Betroffene leiden in diesem Fall unter starken und lang anhaltenden Kopfschmerzen. Möglicherweise bist Du während dieser Zeit lichtempfindlich. 
  • Müdigkeit: Manchmal reagiert der Körper abgeschlagen, wenn Histamin konsumiert wurde. Ebenso kann es vorkommen, dass Du Schlaf- oder Konzentrationsstörungen bekommst. Manche Betroffene berichten auch von Schwindel. 
  • Hautprobleme: Eine Histaminintoleranz kann die Haut negativ beeinflussen. Es kommt dann etwa zu einem rötlichen und juckenden Ausschlag oder zu Nesselsucht. 
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Bei einer starken Reaktion Deines Körpers kann es basieren, dass Du Herzklopfen spürst oder Atembeschwerden auftreten, beispielweise Kurzatmigkeit. 


Wie bereits erwähnt, kann die Schwere der Symptome stark variieren. Abhängig sind die Beschwerden zum einen von der individuellen Toleranz gegenüber Histamin. Zum anderen spielt es eine Rolle, wie viel Histamin aufgenommen wurde. Da der Körper einige Zeit benötigt, um das überschüssige Histamin abzubauen, halten die Symptome manchmal auch mehr als einen Tag an. 


Um durch die körperlichen Beschwerden nicht an Lebensqualität zu verlieren, ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel Du verträgst und auf welche Du besser verzichten solltest. 

Was kann ich gegen eine Histaminintoleranz tun?

Sicher fragst Du Dich, wie man eine Histaminintoleranz heilen kann, damit Du nicht mehr ständig mit rötlichen Flecken zu kämpfen hast. Die Antwort hierauf ist simpel: Heilbar ist eine Lebensmittelintoleranz nicht. Die einzige effektive Möglichkeit, nicht mehr darunter zu leiden, ist die strenge Vermeidung histaminhaltiger Nahrungsmittel.

Vielen Menschen fällt die Vorstellung sehr schwer, auf bestimmte Lebensmittel verzichten zu müssen. Dass die Liste histaminhaltiger Speisen und Getränke lang ist, macht die Sache dabei nicht einfacher. Die positive Nachricht für Veganer ist jedoch, dass diese viele verbotene Lebensmittel ohnehin nicht konsumieren. Dazu zählen zum Beispiel geräucherter Fisch sowie geräuchertes Fleisch, Joghurt und lang gereiften Käse. Vegane Alternativen wie Fleischersatz stellen in diesem Fall eine gute Option dar.

Dennoch müssen auch Veganer bei bestimmten Lebensmitteln vorsichtig sein. Beispielsweise können Backwaren, in denen Hefe enthalten ist, auch reich an Histamin sein. Das Gleiche gilt für Tomaten und daraus gefertigte Produkte, also Ketchup. Bei der veganen Pizza können die Tomatensauce und Pilze Histamin enthalten. Wer sich gern mal ein Glas Wein gönnt, sollte fortan besser keinen Rotwein und Champagner aus Trauben mehr konsumieren.

Darüber hinaus existieren sogenannte Histaminliberatoren. Das sind Lebensmittel, die selbst zwar kein Histamin enthalten, aber die Ausschüttung begünstigen.

Dazu rechnen lassen sich etwa:

  • Walnüsse,
  • Erdbeeren,
  • Zitrusfrüchte und
  • Kakaoprodukte.


Vitamin C dagegen beschleunigt den Abbau von Histamin. Es sollte deshalb bei einer Intoleranz ganz oben auf dem Speiseplan stehen. Am besten wird es dem Körper in natürlicher Form zugeführt, das heißt durch den Verzehr von histaminarmem Obst und Gemüse.

Rotes Gesicht nach Essen: Was darf ich essen?

Du weißt bereits, welche Lebensmittel Du vermeiden solltest, damit Du Dich nicht mehr mit rötlichen Flecken herumschlagen musst. Selbstverständlich möchten wir Dir nun noch verraten, was Du bedenkenlos verzehren darfst, ohne Dir über mögliche Symptome Gedanken zu machen.

Möchtest Du Backwaren verzehren, solltest Du diejenigen wählen, die mit Natron statt Hefe gebacken wurden. Natron ist ein anderer Begriff für Backpulver und muss auf der Zutatenliste eines Produkts gekennzeichnet werden. Willst Du hundert Prozent sicher gehen, solltest Du Dein Brot selbst backen. Auf der Webseite von Greenforce findest Du beispielsweise Backmischungen für leckeres veganes Pfannenbrot. Dieses ist zudem auch gluten- und lactosefrei und lässt sich ganz einfach zubereiten.

Bei Obst und Gemüse kannst Du auf Blumenkohl, Brokkoli und Grün- sowie Rotkohl zurückgreifen. Ebenso eignen sich Paprika, Kartoffeln, Möhren, Radieschen und Rote Beete. Histaminarm sind des Weiteren Gurke, Zucchini, Kürbis und Melone sowie Apfel.

Nimm Dir bei einer plötzlichen Lebensmittelunverträglichkeit Zeit, zu verstehen, was Du konsumieren darfst und wovon Du besser die Finger lässt. Dann lernst Du Deinen Körper Schritt für Schritt besser kennen und kannst zukünftig unangenehme Beschwerden vermeiden.

Erwischst Du dennoch eine falsche Speise und bekommst ein rotes Gesicht nach dem Essen, hilft es, erst einmal Ruhe zu bewahren. Bist Du zu Hause, kannst Du die betroffenen Stellen ein wenig kühlen, falls sie jucken. Vermeide es in jedem Fall, Dich zu kratzen. Hierdurch kann sich Deine Haut weiter verschlimmern. Nach einiger Zeit verschwinden die rötlichen Stellen von allein wieder.