Vegane Nudeln selber machen

Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich vegan. Laut der Tagesschau waren es im September 2023 ganze 3 Prozent der Bevölkerung – manche aus ethischen, andere aus gesundheitlichen oder umweltbedingten Gründen.

Dass auch wir Veganer:innen auf so leckere und praktische Grundnahrungsmittel wie Nudeln nicht verzichten möchten, ist klar. Und lass Dir eines gesagt sein: Das müssen wir auch nicht – unabhängig davon, ob Dir so manch einer etwas anderes erzählen möchte.

Vegane Nudeln kannst Du bei Dir zu Hause ganz einfach selbst machen. Diese kommen ganz ohne Ei aus und sind damit komplett frei von tierischen Produkten. Was Du dafür benötigst, wie das geht und was Du mit Deinen selbst gemachten Nudeln danach so alles anstellen kannst, erfährst Du hier bei uns.

Was brauchst Du für veganen Nudelteig?

Für die Zubereitung von veganem Nudelteig benötigst Du einige Grundzutaten, die Du sehr wahrscheinlich bereits bei Dir zu Hause in Deiner Küche hast – mit einer Ausnahme, die Du Dir vielleicht noch extra anschaffen musst. Hier ist eine Liste der Zutaten, die Du benötigst, um Deinen veganen Nudelteig ganz einfach selbst zu machen:

  • Mehl: Das klassische Weizenmehl Typ 405 oder 550 ist ideal für Nudelteig. Für eine glutenfreie Variante kannst Du auch spezielles glutenfreies Mehl verwenden.

  • Wasser: Das bindet die Zutaten zusammen. Stelle sicher, dass das Wasser kalt ist, um die beste Konsistenz zu erreichen.

  • Olivenöl: Ein paar Tropfen Olivenöl verleihen dem Teig Geschmeidigkeit und sorgen dafür, dass er nicht klebt.

  • Salz: Eine Prise Salz verstärkt die Aromen und ist essenziell für den Geschmack des Teigs.

Da in einem traditionellen Nudelteig Eier verwendet werden, um dem Teig Bindung und Elastizität zu verleihen, musst Du eine Alternative finden, die keine tierischen Produkte enthält. Eine beliebte Wahl ist die Verwendung von Leinsamen- oder Chiasamenmehl, das mit Wasser gemischt wird:

  • Leinsamen-/Chiasamenmehl: Mische einen Esslöffel gemahlene Leinsamen oder Chia mit drei Esslöffeln Wasser und lasse die Mischung einige Minuten quellen, bis sie eine gelartige Konsistenz annimmt. Dieses „Gelee“ ist ein hervorragender Ei Ersatz.


Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Tapiokastärke, die ebenfalls eine gute Bindung bietet und den Teig elastisch macht:

  • Tapiokastärke: Verwende etwa zwei Esslöffel Tapiokastärke, gemischt mit vier Esslöffeln Wasser, um die Konsistenz eines Eies nachzuahmen.


Mittlerweile bieten einige Supermärkte sogar vegane Ei-Alternativen an. Wenn Du eine solche finden kannst, umso besser.

Hast Du alle Zutaten und bist bereit für ein bisschen Küchen-Action? Dann verraten wir Dir jetzt, wie Du Deinen Nudelteig so gut wie möglich hinbekommst.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung von veganen Nudeln

Die Herstellung von veganem Nudelteig ist überhaupt nicht schwerer als die Herstellung von Teig für herkömmliche Nudeln – und mit ein paar Kniffen werden die Nudeln am Ende leckerer, als Nudeln, die mit Ei gemacht wurden. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Dir hilft, den perfekten veganen Nudelteig zu machen:

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1. Zutaten vorbereiten und mischen

Vorbereitung ist da A und O beim Kochen. Zunächst solltest Du also unbedingt alle Zutaten abwiegen und bereitstellen. Für den Teig benötigst Du:

  • 400 Gramm Mehl (Typ 405 oder 550)
  • 200 ml kaltes Wasser
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Teelöffel Salz
  • Optional: 2 Esslöffel Leinsamen- oder Chiasamenmehl gemischt mit 6 Esslöffeln Wasser (als Eiersatz)


Gib das Mehl und das Salz in eine große Schüssel und vermische sie gründlich. Mache in der Mitte des Mehls eine Mulde und füge das Olivenöl und den Eiersatz hinzu. Beginne langsam, das kalte Wasser hinzuzufügen und rühre gleichzeitig mit einer Gabel oder Deinen Händen, um alles gut zu vermischen.

2. Teig kneten und ruhen lassen

Sobald die Mischung anfängt, sich teigartig anzufühlen, kannst Du sie auf Deine Arbeitsfläche legen. Knete den Teig kräftig mit den Händen, für etwa 10 Minuten. Dann sollte er glatt und elastisch sein.

Wenn Du denkst, dass der Teig zu trocken ist und sich Risse bilden, füge ein wenig Wasser hinzu. Ist er dagegen zu feucht, kannst Du noch mehr Mehl benutzen.

Forme den Teig zu einer Kugel, wickle ihn in Frischhaltefolie und lasse ihn mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank ruhen. Diesen Schritt solltest Du keinesfalls überspringen – auch wenn Du nicht so viel Zeit hast.

Die Ruhezeit ermöglicht dem Teig nämlich, die Feuchtigkeit in seinem Inneren gleichmäßig zu verteilen und die Elastizität zu verbessern. Nur so lässt er sich im nächsten Schritt gut ausrollen.

3. Teig ausrollen und Nudeln formen

Nachdem der Teig etwa eine halbe Stunde Ruhe genossen hat, sollte er sich gut ausrollen lassen. Teile den Teig dazu in kleinere Portionen auf und rolle jede Portion auf einer bemehlten Fläche aus. 

Je nach gewünschter Dicke der Pasta kannst Du ganz klassisch ein Nudelholz verwenden oder Deinen Teig in eine Nudelmaschine geben – dabei solltest Du allerdings darauf achten, dass Dir kein puristischer italienischer Koch zuschaut. In jedem Fall sollte der Teig am Ende gleichmäßig dünn sein, damit die Nudeln beim Kochen nicht zusammenkleben.

Sobald Du Deine dünnen Teigfladen vor Dir hast, kannst Du den ausgerollten Teig in die gewünschte Form schneiden.

Vegane Nudeln formen

Sei es für Spaghetti, Fettuccine oder Lasagne. Lege die geschnittenen Nudeln auf ein bemehltes Backblech und bestreue sie auch von oben leicht mit Mehl, um ein Verkleben zu verhindern.

4. Kochen oder aufbewahren

Die frisch gemachten Nudeln kannst Du sofort kochen oder für später aufheben. Du kannst nicht widerstehen? Dann bringe ganz einfach einen großen Topf Salzwasser zum Kochen und gebe die Nudeln hinzu. Sie sind fertig, wenn sie an die Oberfläche steigen und al dente sind.

Variationen von veganen Nudeln

Genau wie mit normalen Nudeln kannst Du auch mit veganen Nudeln viel experimentieren – Grenzen gibt es kaum. Wir geben Dir einige Ideen mit auf den Weg.

Stinknormales Mehl? Das muss nicht sein. Es gibt einige Alternativen, die gewisse Vorteile bieten:

  • Weizenmehl Typ 00: Ideal für traditionelle italienische Pasta. Wenn Du für Deine veganen Nudeln Weizenmehl Typ 00 verwendest, wird der Teig seidig-glatt. Es nimmt Wasser besser auf und klebt ausgezeichnet.

  • Vollkornweizenmehl: Eine gesunde Alternative, die Deinem Teig obendrein eine lecker-nussige Note und zusätzliche Ballaststoffe verleiht.

  • Buchweizenmehl: Perfekt als glutenfreie Option für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeit oder Getreideallergie. Verleiht Deinem Teig eine kräftige, leicht herbe Note.

  • Kichererbsenmehl: Bietet einen hohen Proteingehalt und eine interessante, nussige Geschmackskomponente. Ideal, wenn Du eine kräftig schmeckende Soße zaubern, aber trotzdem noch etwas von Deinen Nudeln schmecken möchtest.

Und für das gewisse Etwas:

  • Kräuter: Frische oder getrocknete Kräuter wie Basilikum, Thymian oder Rosmarin können direkt in den Teig eingearbeitet werden, um ihm eine ganz neue Note zu verleihen.

  • Gewürze: Eine Prise Kurkuma oder Paprika kann Deinen Nudeln nicht nur Farbe, sondern auch eine subtile Würze geben.

  • Spinatpulver oder Tomatenpulver: Sie verleihen Deinen Nudeln nicht nur eine schöne natürliche Farbe, sondern auch eine zusätzliche Geschmacksnote. Passt besonders gut zu einfachen, Olivenöl-basierten Soßen.

4 Rezeptideen von veganen Nudeln

Mit veganem Nudelteig sind Deiner Kreativität in der Küche keine Grenzen gesetzt. Ganz egal, ob Du nach einem schnellen veganen Nudelgericht suchst oder Deine Gäste mit einem besonderen Pasta-Erlebnis beeindrucken möchtest – hier sind ein paar einfache und kreative Rezeptideen:

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Vegane Spaghetti aglio e olio

Für dieses klassische italienische Gericht benötigst Du nur wenige Zutaten: Deinen selbstgemachten veganen Nudelteig in Spaghettiform, gutes Olivenöl, Salz, frischen Knoblauch, Chiliflocken und gehackte Petersilie.

Einfach die Spaghetti kochen, das Olivenöl, den gehackten Knoblauch und die Chiliflocken bei niedriger Hitze in einer Pfanne schwenken, etwas salzen, die Nudeln hinzugeben und mit frischer Petersilie garnieren.

Vegane Ravioli mit Kürbisfüllung

Bereite veganen Nudelteig zu und rolle ihn dünn aus. Für die Füllung pürierst Du zuvor gekochten Kürbis mit Gewürzen wie Salbei, Muskat und schwarzem Pfeffer.

Setze kleine Häufchen der Füllung auf einen Teigstreifen, lege einen zweiten Streifen darüber und drücke die Ränder fest zusammen. Die Ravioli in Salzwasser kochen und mit veganer Butter und noch mehr Salbei servieren.

Fettuccine mit cremiger Avocado-Soße

Mixe eine Soße aus reifen Avocados, Knoblauch, Zitronensaft und frischem Basilikum. Sie sollte eine möglichst cremige Konsistenz haben.

Vermische Deine frisch gekochten Nudeln dann einfach mit der Soße und garniere sie mit gerösteten Pinienkernen und etwas schwarzem Pfeffer. Um die Soße noch cremiger zu machen, kannst Du noch einen Schuss Milchersatz hinzugeben.

Lasagne mit Spinat und veganem Ricotta

Schneide Deinen Nudelteig so, dass er die Form von Lasagneblättern hat. Schichte die Blätter mit einer Mischung aus gehacktem Spinat, veganem Ricotta und einer Tomatensoße. Zusätzlich kannst Du auch Hackfleisch Ersatz verwenden. Backe alles im Backofen, bis die Oberfläche schön goldbraun und knusprig ist.

Vegane Nudeln – unglaublich vielfältig und lecker

Vegane Nudeln sind genauso einfach herzustellen, wie normale Nudeln – und können mindestens ebenso variabel und kreativ verwendet werden. Mit Zutaten, die Du vermutlich schon zu Hause hast, kannst Du Dir im Nullkommanichts eine leckere und füllende Grundzutat zaubern und in Rezepten verwenden, die Dir und Deinen Gästen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Bei Greenforce findest Du noch viele andere Rezeptideen, zum Beispiel für:

  • vegane Butter selber machen
  • veganer Mac and Cheese, 
  • veganen Käse selber machen oder
  • vegane Fertiggerichte.
Veganes Mac and Cheese